In der Nähe von Nordenham wird am 26.06.1954 der Schützenverein „Phiesewarden-Blexersande“ im Gasthaus „Zur Tankstelle“ in Blexersande aus der Taufe gehoben, nur ein Jahr nach der Gründung des Schützenbundes
Wesermarsch.
Etwa 20 Mitglieder wählten Paul Bischur (Bild) zu ihrem ersten Vorsitzenden und fanden auf einer Kegelbahn im Garten des Gasthauses ihren ersten Schießstand. 1956 wurde Heinz Gerdes Nachfolger von
Paul Bischur und musste ein Jahr später mit einem Problem kämpfen. Aus dem Kerngebiet der Stadt Nordenham drangen Gerüchte, es bahne sich die Gründung eines neuen Schützenvereines an. Es lag nahe, dass sich
dieser nach dem Namen der Stadt Nordenham nennen würde und man wollte, was verständlich ist, sich nicht das „Erstgeborenenrecht“ nehmen lassen. So wurde auf der Jahreshauptversammlung im Herbst 1957
beschlossen, sich in „1. Schützenverein Nordenham“ umzubenennen.
Der Wiegeschuppen an der Ecke Rahdener Chaussee und Burgstraße bei Phiesewarden, in den man zwischenzeitlich umgezogen war, wurde dem nun offiziellen ersten Schützenverein der Stadt Nordenham bald auch zu klein. Man fand, nach längerem Suchen und erfolgreichen Verhandlungen, Unterschlupf in der Gaststätte „Rüstringer Hof“ in Nordenham-Atens, wo der damalige Gastwirt Karl Olhöft den Schützen ein ehemaliges Stallgebäude zur Errichtung eines fünfbahnigen Schießstandes zur Verfügung stellte. Dieser Stand wurde am 04.04.1960 feierlich eingeweiht.
1960 löste Friedrich Treitschke Heinz Gerdes als ersten Vorsitzenden ab. Unter seiner Ägide wurde beschlossen, sich, wie die anderen Schützenvereine auch, eine einheitliche Schützenuniform zuzulegen. Diese wurde aber inzwischen wieder abgeschafft, weil man mehr Wert auf den Sport als auf das Beiwerk bei den Schützen legte. Außerdem wurden die Schießstände erweitert, erst auf sechs und später sogar auf sieben Bahnen. Der Vereinswirt opferte nun auch noch seine Waschküche, um den Schützen den Bau eines neuen Aufenthaltsraumes zu ermöglichen.
Schon 1961 musste der Posten des ersten Vorsitzenden wieder neu besetzt werden. Neuer Erster wurde der bisherige Zweite, Dr. Rolf Esser (Bild). Unter seiner Leitung führten die Schützen erstmalig das Luftpistolenschießen ein.
Nachdem die sportlichen Erfolge Anfang der 1960er Jahre in allen Bereichen sehr groß waren, stieg auch die Mitgliederzahl kontinuierlich an. Die jährlichen Königsbälle hatte man in den vergangenen Jahren im Saal des Rüstringer Hofes gefeiert. Aber die Räumlichkeiten erwiesen sich nun als nicht mehr ausreichend für die Schützen und ihre Gäste.
Daher beschloss man 1964, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums, einen Königsball in der Friedeburg zu feiern. Es wurden alle Schützenvereine des Schützenbundes Wesermarsch eingeladen. Außerdem war es der erste „öffentliche“ Königsball. Alle anderen Königsbälle fanden bisher nur intern statt. Als Kapelle war das Heeresmusikkorps 11 aus Bremen, unter der Leitung von Major Hans Frieß, in großer Besetzung engagiert worden.

Königsball in der Friedeburg 1974 mit v.l. 2. Ritter Hans Dieter Werner, König Günter Tönjes und 1. Ritter Gerd Lange.
Nach einem Konzert von 20 Minuten und den Grußworten, versammelten sich alle Schützinnen und Schützen unter den Klängen des „Fehrbelliner Reitermarsches“ an der Bühne. Dort erfolgte dann die Proklamation des neuen Königshauses.
Dieser erste Königsball in der Friedeburg setzte Maßstäbe für nachfolgende Festveranstaltungen. Bald wurde der Königsball der Sportschützen Nordenham als das „Fest der Saison“ bezeichnet und die Eintrittskarten waren schon lange vor der Veranstaltung ausverkauft.
Und wiederum wurde es den Mitgliedern des expandierenden Vereins klar, dass der Schießstand in der alten Scheune bald zu klein für die Ausübung des Sportes sein würde, zumal nun auch die Damen des Vereines immer öfter Gefallen daran fanden, es den Herren gleichzutun und mit dem Schießen begannen.
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